Was ist das?

Der Ausdruck wurde seit dem Ende des 18. Jh. vereinzelt gebraucht. Er wird im frühen 19. Jh. als Synonym zu ‚Philosophie‘ oder zu einem Teilbereich der Metaphysik benutzt. Seit der Mitte des 19. Jh. ist der Begriff ein wichtiger Bestandteil der Theorie der Wissenschaften📖

Grimm bezeichnet die Geisteswissenschaften als ungenaue Wissenschaften, die aber legitim und gleichwertig zu anderen sind.📖

Sie können erst dadurch auftreten, dass Tradition an Geltung verlieren und die Möglichkeit zur Kritik von Traditionen offensteht. Die Antike wird nicht als das unbestrittenne Vorbild genommen. 📖

Der Begriff basiert auf Decartes Antithese zwischen Natur und Geist📖

Gegenstand der Geistesswissenschaften sind Manifestationen historischer Individualitäten nach Dilthey📖. Es gibt bei seinen Werken einen Konflikt zwischen dem normativen Charakter der Geisteswissenschaften an dem er festhält und dem Begriff als Wissenschaft, die keinen außerwissenschaftlichen Normen folgen muss 📖

Kerndisziplien

  • Geschichtswissenschaft (Die Arbeiten von Dilthey sind wichtig)
  • Philologie (Sprach- und Literaturwissenschaften) Die beiden sind so wichtig, weil sie Notwendig für Quellenarbeit sind. 📖 (Beide kein Kernbereich der praktischen Philosophie)📖

Abgrenzungen

zum dt. Idealismus / spekulatives Systemdenken zu Naturwissenschaften 📖

Abgrenzung nach Helmoholtz:

  • Naturwissenschaften stellen primär allgemeine Gesetze auf, während
  • Geisteswissenschaften auf “künstlerischer Induction” basieren📖.

Abgrenzung nach Windelband📖:

  • Nomothetisches Verfahren: Naturgesetzte erfahren allgemeine Erscheinungen, die keinenm historischen Wandel unterliegen
  • Ideographisches Verfahren: Historische Erscheinungen sind als individuelle Gegenstände zu beschreiben. Geisteswissenschaften erforschen Individuen ≠ Personen sondern auch Epochen und Systeme

Synonyme und Gegenbegriffe 📖:

Deutsch: Kulturwissenschaften‘, ‚Humanwissenschaften‘, ‚Sozialwissenschaften‘, ‚interpretierende‚ verstehende, hermeneutische Wissenschaften‘ ; im Englishen: ‚moral sciences‘, ‚humanities‘ ; im Frz. ‚sciences morales‘, ‚les lettres‘

Funktionen der Geisteswissenschaft